Mittwoch, 29. Dezember 2010

Schönheit im Auge des Betrachters

Wer auch immer in Google STÄNDIG die Bilder aus diesem Post sucht: lasst es bitte. Die sind jetzt eh gelöscht.


Wir sind eine Ausnahme. Also besser gesagt, unsere Gesellschaft ist eine Ausnahme. Also in der bisherigen Menschheitsgeschichte sind wir das: Unser Schönheitsideal bei Frauen ist groß und schlank. Und zwar nicht nur schlank, sondern dürr. Es gab bisher immer einen Wechsel zwischen moderat schlank und moderat beleibt (Mit Ausnahme Barock, da waren üppige Figuren voll im Trend, siehe Rubensfiguren). Meist waren schöne, weibliche Figuren ein Zeichen von Fruchtbarkeit und Liebe – deswegen auch die breiten Hüften, die schmalen Taillen, große Büste – eben alles weiche Kurven.
  
Heute wird meist eher kantig bevorzugt: Die Brüste werden von Männern immer noch gerne euterfömig genommen (Das ist keine Diskriminierung, sondern ein sehr schlecht ausgedrücktes Kompliment), in der Modewelt haben sie nicht zu existieren, der Po darf kein Gramm Fett zu viel haben und muss „knackig, klein und flach sein“ (Obwohl es bei den Männern auch da unterschiedliche Geschmäcker gibt), und die Taille fällt bei diesen Proportionen gar nicht mehr ins Gewicht (Obwohl das meiner Meinung nach immer noch der erotischste Anblick von allen ist). 
Es gibt zwar derzeit eine Art offizielles Umdenken in der Modewelt (Die neuen Brigittemodels und Gesetze gegen zu dünne Models auf spanischen Laufstegen), aber die Schlüsselwörter auf Frauenzeitungen sind immer noch „Diät“, abnehmen“, „gesund und schön“.



Es gibt nun einen wissenschaftlichen Unterscheid zwischen  „attraktiv“ und „ästhetisch“. Ersteres zielt eher auf unsere Reflexe an, also Fortpflanzung, Sex, Stammessicherung – es ist ein unterbewusster Prozess, in dem der männliche Körper erkennt, wie viel Östrogen das Weibchen hat (oder andersherum), indem er allgemeine Konstanten wie die Beckenbreite, die Gesichtsform, den Geruch und so weiter analysiert und zu einem Schluss kommt (Gute Mutter – Biologisch ungeeignete Mutter). „Ästhetisch“ ist dagegen eine reine Geistesentscheidung und kann sich mit der Zeit durchaus verändern, womit wir beim heutigen Schönheitsideal wären.

Warum finden wohl die meisten Männer Models eigentlich ganz furchtbar (zumindest die ohne Brüste und Po), Frauen eifern diesem Ideal aber hinterher? Stellt sich die Frage, ob sie das für Männer machen, für andere Frauen oder für sich selbst. Ich vermute ja eine Mischung aus letzteren Beiden gepaart mit der Einbildung, Männer ständen auf Skelette.




Die Folgen, die diese Entwicklung hat sieht man im Internet besonders deutlich – Magersucht und Bulimie werden hochstilisiert als Mittel zum Zweck zur absoluten Perfektion.

Kurz gesagt: Nein, das ist der definitiv falsche Weg.

Ich war früher selber essgestört, habe auch abgenommen, und wurde plötzlich von allen geliebt, die mich vorher ignoriert haben. Hatte was mit dummen Kerlen, die mich vorher ausgelacht haben. Und das hat mir gezeigt, wie wertlos diese Menschen sind, wenn sie nur auf deine Kilozahl achten. Fuck them. (Ja, wertlos – im Sinne von „ohne Werte“, nicht von „ohne Wert“ – das ist ein Unterschied)

Leider haben die meisten Pro-Anas und –Mias diese Einsicht nicht und hungern bzw. kotzen sich zu Tode, um anderen zu gefallen, denn für sich selbst macht man das nicht mehr. Wenn man dann noch  Gemeinschaft und Bestätigung im Internet findet, kann der Prozess nicht mehr aufgehalten werden, die Mädchen sind dann zu sehr von der Sache überzeugt.

Also: Hört nicht auf die Medien, die propagieren einen gesunden Körper gibt’s nur ab Größe 34. Die Männer und Freunde, die ihr durchs Hungern bekommt, sind es nicht wert, eure Freunde zu sein.

Irgendwas sagt mir, mein Appell hier wird die Betroffenen nicht beeinflussen und die Medien nicht ändern. Aber sagen muss ich es trotzdem.

Haben wir wieder was gelernt

  • Jetzt, wo ich wieder 10 Kilo mehr wiege, habe ich keinen einzigen Freund von damals mehr 
  • Wenn ihr euch wirklich unwohl in eurem Körper fühlt, dann nehmt ab, aber auf die klassische Art und Weise: Mehr trinken, Gesünder essen, Treppe statt Aufzug. Holt euch im Zweifel Hilfe 
  • Männer stehen auf Titten und Ärsche. Musste mal gesagt werden.
  • Viel Wasser führt automatisch zu strafferer Haut, ohne sich zu quälen
  • Essen, wenn man Hunger hat wirkt Wunder 
  • Genug Diättipps, genießt einfach euer Leben und denkt hin und wieder über das nach, was ihr esst.

Kisses, xx


2 Kommentare:

  1. Schön, dass man hier auf so tolle Artikel stößt, über die man selbst schon schreiben wollte.
    Ich bin im groooben und ganzen halbwegs zufrieden mit meinem Körper. Ich habe gute Gene und tue alles, was nicht zu mühevoll ist, um meinem Körper zu pflegen. Dazu gehört viel Schlaf (ich geh ins Bett, während andere sich für ne Party fertig machen), essen und trinke (keinen Alkohol) und relativ gesund.
    Was man dann aber auch nicht ändern kann sind seine Proportionen.Ich bin eigentlich normal. Normalschlank.Was ich mir wünsche ist mehr Weiblichkeit,besonders in Form eine üppigeren Brust. Brüste sind was wunderbares! Und insgesamt muss ja das Gesamtbild auch stimmen, was bei mir trotz unzufriedener Proportionen, stimmt. Worauf ich hinauswill? Ich weiß es nicht.

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  2. Lieber "Skelette" als Fette ;)

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